Richtige Ernährung. Ab wann kann man davon eigentlich sprechen? Die Einen sind fest davon überzeugt, dass Rohkost die gesündeste Option ist, wohingegen Andere eher gekochte Speisen bevorzugen. Es gibt unglaublich viele verschiedene Herangehensweisen an das Thema Ernährung und außer ein paar Grundregeln scheint es nicht die richtige oder falsche Ernährung zu geben. Viel wichtiger finde ich, dass Jeder für sich eine passende Gesundheitsform findet, die zum eigenen Wohlbefinden beiträgt und die die Lust am Leben nur bestärkt.
Die ayurvedische Ernährungsphilosophie zeichnet sich durch ein Wissen aus, das auf jahrtausende alten Erfahrungen und Beobachtungen basiert und schon vielen Menschen half, seinem Naturell entsprechend gesund zu leben. An Aktualität hat sie bis heute nicht verloren und immer mehr Prinzipien werden durch die moderne Wissenschaft belegt. Dennoch sind über die Zeit einige dieser alten Weisheiten verloren gegangen, die für unsere heutige Gesellschaft und deren Anforderungen viele positive Werte mit sich bringt.
Wie im Ayurveda generell, gilt auch in der Ernährung der Aspekt der Individualität. Je nach Konstitution und dosha Verteilungen tendieren wir zu unterschiedlichen Bedürfnissen und Reaktionen auf Lebensmittel. Wo der Eine viel Vata besitzt und beispielsweise rohe Lebensmittel nur schwer verdauen kann, braucht eine Person mit mehr Pitta eher kühlende Lebensmittel, um die oft zu starke Hitze und damit möglicherweise einhergehende Entzündungsprozesse zu reduzieren. Neben dem Aspekt einer typgerechten Herangehensweise basiert der Ayurveda auf den Gesetzen der Natur. Sei es welche Lebensmittel uns wann zur Verfügung stehen oder zu welcher Tageszeit unsere Verdauung am effektivsten verläuft- wir sind Teil der Natur und trotz der heutigen Schwierigkeit, in Harmonie mit den Naturrythmen zu leben, versucht die ayurvedische Lebensphilosophie, das Natürliche wieder etwas mehr in unser Leben zu bringen, ohne das Jetzt mit allen Fortschritten aufhalten zu wollen.
Im nächsten Abschnitt werde ich ein paar der wichtigsten Aspekte einer ayurvedischen Ernährung ansprechen. Sowohl in der Prävention, als auch unterstützend während eines Heilungsprozesses bringt diese Form der Ernährung unglaublich viele positive Auswirkungen mit sich.
Was macht eine ayurvedische Ernährung aus?
Eine wohltuende, ayurvedische Ernährung setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen.
Typgerecht essen
Jeder Mensch besitzt eine individuelle Konstitution (einzigartige Zusammenstellung der doshas Vata, Pitta und Kapha), für die unterschiedliche Empfehlungen ausgesprochen werden.
An die Rhythmen der Natur angepasst
Je nach Jahres-, Tageszeit und Klima werden bestimmte Lebensmittel in ihrer Auswahl und Zubereitung bevorzugt. Beispielsweise merken wir die Wohltat einer wärmenden Suppe im Winter, wohingegen in ihrer Wirkung kühlende Lebensmittel vor allem im Sommer gut tun.
Leicht in den Alltag integrierbar
Ayurvedische Ernährung muss nicht kompliziert sein. Durch viele verschiedene Rezepte, die ohne Probleme an die eigene Lebenssituation angepasst werden können, stehen uns einfache und leicht zubereitete Speisen zur Verfügung.
Menge
Im Ayurveda empfiehlt man, dem Magen Platz für den Verdauungsvorgang zu geben. Demnach soll der Magen beim Essen zu einem Drittel mit Speisen, einem Drittel mit Flüssigkeit und einem Drittel mit Luft gefüllt sein.
Kombinationen
Nach einer Mahlzeit möchten wir uns lebendig und gestärkt fühlen. Wenn dies nicht der Fall ist, kann das unter anderem an einer unpassenden Lebensmittelkombination liegen, die zu Völlegefühl oder anderen Problematik führen könnte.
Alle 6 Geschmacksrichtungen
Unsere Nahrung sollte ausgewogen sein und über den Tag verteilt alle natürlichen 6 Geschmacksrichtungen enthalten (süß, sauer, salzig, bitter, herb, scharf). Ansonsten kann es leichter dazu kommen, dass wir bestimmte Gelüste entwickeln und somit den Heilungsprozess aufhalten.
Essen als Medizin
Je nach Gesundheitszustand können bestimmte Lebensmittel, Zubereitungen und Kuren den Heilprozess fördern.
In entspannter Atmosphäre essen
Der Parasympathikus als Teil unseres vegetativen Nervensystems steuert alle Vorgänge unseres Körpers, die mit Ruhe, Erholung und Schonung zu tun haben. Unsere Verdauung kann nur dann ungestört verlaufen, wenn der Parasympathikus aktiv ist, was bedeutet, dass wir bei Stress keine vollständige Verdauung leisten können und somit unverdaute Ablagerungen bilden.
Frisch zubereitete Nahrung
Sowohl für unsere Verdauung, als auch unsere Sinne und Emotionen besitzen frische Lebensmittel am meisten prana, Lebensenergie. Regionale, saisonale und ökologisch hergestellte Nahrung besitzt viele wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, die für unser Wohlbefinden essentiell sind.
Gewürze und Kräuter
Um Speisen noch genauer der Konstitution anzupassen und den Verdauungsprozess zu unterstützen, werden in der ayurvedischen Küche gerne Gewürze und Kräuter eingesetzt.
Mehr gekochte Speisen als Rohkost
Durch jahrtausende lange Erfahrung wurde beobachtet, dass gekochte Speisen meist leichter verdaulich sind. Dies soll wiederum an die Person, Jahres- und Tageszeit angepasst werden, aber vor allem morgens und abends freut sich unsere Verdauung über gekochte und warme Gerichte.
Letztlich soll Essen nicht nur gesund sein, sondern vor allem gut tun und glücklich machen. Essen ist sinnlich, etwas das Genießer in ihr Element bringt. Etwas, das für uns Alle etwas Anderes bedeutet. Etwas, das wir mit vergangenen Erinnerungen in Verbindung bringen. Etwas, das Kulturen und Menschen vereint.
Unsere Sinne werden durch Farben, Gerüche und Geschmäcker lebendiger und sich durch Essen einen Teil der Natur in die Küche zu holen, ist unglaublich spannend. Lass dich hier inspirieren. Entdecke Rezepte, tauche in die Welt des Ayurveda ein und kontaktiere mich bezüglich meiner verschiedenen Angebote, sei es aus Interesse, Neugierde oder als Unterstützung auf deinem persönlichen Heilungsweg: