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Was bedeutet Ayurveda?

Für mehr individuelle Gesundheit und inneres Glück

Seit mehr als 5.000 Jahren ist die ayurvedische Gesundheitslehre der Menschheit bekannt und bereichert Viele seitdem mit ihrem wertvollen Wissen. Je nach Konstitution, Lebenssituation, Herkunft, Klima oder Jahreszeit schenkt uns diese Heilkunst nicht nur viele bedeutende Erkenntnisse, die wir präventiv in unseren Alltag integrieren können, sondern auch vielfältige und wohltuende Therapiemethoden für den Fall einer Krankheit.

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Gutes und schlechtes Leben; glückliches und unglückliches Leben; das, was dem Leben zu- bzw. abträglich ist; das Maß des Lebens und seiner Komponenten; und das Leben selbst - wo all dies erklärt wird, das nennt man Ayurveda.

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~ Charaka Samhita

Ayurveda.

Ein Wort, dem wir immer häufiger begegnen. Aber was bedeutet es eigentlich wirklich? 

Das Wort Ayurveda kommt aus dem Sanskrit und stellt sich aus zwei Wortteilen zusammen: Ayus (das Leben) und Veda (das Wissen). Es heißt übersetzt „das Wissen vom Leben“, stammt aus der vedischen Hockkultur Altindiens und wurde vor ca. 5.000 Jahren schriftlich überliefert. Je länger ich mich mit Ayurveda auseinandersetze und mein Leben danach gestalte, stelle ich fest, wie unglaublich wertvoll dieses Wissen in verschiedensten Lebenssituationen ist.

Ayurveda ist eine ganzheitliche Gesundheitslehre, Heilkunde, Medizin und Lebensphilosophie, die den Menschen immer als Einheit aus Körper, Geist, Seele und Umwelt betrachtet. Die Behandlung von Krankheiten spielt eine sehr wichtige Rolle im Ayurveda; noch bedeutender sind jedoch die alltäglichen Entscheidungen, die wir in Harmonie mit uns und unserer Umgebung treffen, damit Krankheiten gar nicht erst entstehen. Diesen Umgang mit Gesundheit und Positivität empfinde ich als unglaublich schön, denn was gibt es Wertvolleres als Gesundheit, Liebe und Freiheit? Auch wenn es noch so klischeehaft klingen mag…
Für den Bereich der Prävention als auch den der Heilkunde bedient sich der Ayurveda vieler hilfreicher Methoden, durch die der Mensch in Begleitung eines Experten zu mehr Ausgeglichenheit finden kann. Ernährung, Kräuterheilkunde, Körperbehandlungen, medizinische Ausleitungsverfahren, Bewegung, Naturerlebnisse, Meditation oder spezielle Therapien für psychische Belastungen gehören zu diesen Methoden. Je nach Konstitution und Lebenssituation des Patienten wählt der Therapeut die passende Behandlungsform, um wieder mehr individuelles Gleichgewicht in das Leben zu bringen. 

Alles basiert auf den fünf Elementen: Äther, Luft, Feuer, Wasser, Erde

 Die ayurvedische Lebensphilosophie basiert auf einem universellen Naturgesetz, welches davon ausgeht, dass das gesamte Universum und alles darin Existierende aus fünf Elementen besteht: Äther, Luft, Feuer, Wasser und Erde. All diese Elemente sind in der Natur unter anderem durch Wärme, Wind, Feuchtigkeit oder Schall ständig präsent, auch wenn wir es nicht immer bewusst wahrnehmen. Der Kosmos versucht diese fünf Elemente immer so zu regulieren, dass ein harmonisches Gleichgewicht vorhanden ist. 

Welchen Bezug haben nun wir Menschen zu den fünf Elementen und deren Eigenschaften? Der Ayurveda beschreibt den Menschen als mikrokosmisches Abbild des Makrokosmos, des Universums. Wir sind Teil der Natur und bestehen aus genau diesen fünf Elementen, die in Jedem von uns zu unterschiedlichen Teilen vorhanden sind. Das Element Luft besitzen wir in vielen Körperregionen, sei es im Magen, in unseren Transportkanälen oder im Darm. Auch Feuer finden wir in Form von Transformationsenergie vor allem in unserem Verdauungssystem und Wasser macht ca. 60% eines erwachsenen Körpers aus. Dies sind nur ein paar Beispiele, die das Vorhandensein der Elemente verdeutlichen, wobei sich die Eigenschaften der einzelnen Elemente stets in vielfältigster Form in Körper und Geist zeigen. 

Die doshas VATA, PITTA und KAPHA

Im Ayurveda werden die fünf Elemente durch drei feinstoffliche Bioenergien, die doshas, repräsentiert. Diese drei doshas heißen VATA, PITTA und KAPHA. Jeder Mensch besitzt alle drei Funktionsprinzipien in sich, wird jedoch mit einer einzigartigen Zusammensetzung dieser doshas geboren. Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass es keine gute oder schlechte Konstitution gibt. Die Eigenschaften und Funktionen sind erst einmal nicht wertend, erst bei einem individuellem Ungleichgewicht der doshas aufgrund von ungeeigneter Ernährung, unzureichender Verdauung oder eines unharmonischen Lebensstil kann es zu Störungen oder Krankheitsbildern kommen. Die Konstitution eines jeden Menschen verrät viel über Charakter, Persönlichkeit, äußeres Erscheinungsbild und Krankheitsdispositionen.

Funktionen und Eigenschaften der drei doshas in Körper und Geist

VATA

Luft & Äther

  • Eigenschaften: trocken, leicht, kühl, rau, beweglich, hart
  • Funktionen im Körper und Geist: Bewegungen, Sprechen, Nervensystem, Ausscheidung, Atmung, Freude, Schmerzempfinden
  • Im Gleichgewicht: leichter Körperbau, nimmt schwer zu, abwechselnde Verdauung und Appetit, lebendig, kreativ, anpassungsfähig, Abneigung gegen kaltes Wetter.
  • Im Ungleichgewicht: Neurologische, stressbedingte Erkrankungen, Schlafstörungen, Tinitus, Beschwerden des Bewegungsapparates, Blähungen, Ängste, leicht abgelenkt/unkonzentriert, kalte Hände und Füße

PITTA

Feuer & (Wasser)

  • Eigenschaften: heiß, beweglich, weich, etwas ölig, leicht, flüssig 
  • Funktionen im Körper und Geist: Stoffwechsel, Auffassungsgabe, Körperwärme, Sehvermögen, erzeugt Energie
  • Im Gleichgewicht: starker Appetit, mittlere Körperstatur, athletisch, organisiert und strukturiert, hohes Energieniveau, übernimmt gerne die Führung
  • Im Ungleichgewicht: Entzündungen, Übersäuerung, Hautbeschwerden, Neigung zu Gereiztheit und Eifersucht, Perfektionismus, brennende Verdauungsproblematiken, vorzeitiges Ergrauen und Haarausfall

KAPHA

Wasser & Erde

  • Eigenschaften: kühl, klebrig, weich, schwer, ölig, statisch
  • Funktionen im Körper und Geist: Struktur, Widerstandskraft, Stabilität, Geschmacksempfinden, Schmierung der Gelenke, Toleranz, Geduld
  • Im Gleichgewicht: stabiler, schwerer Körperbau, Fels in der Brandung, geduldig, loyal, liebt Routinen und mag keine Veränderungen, Genießer,  tiefer und langer Schlaf
  • Im Ungleichgewicht: Übergewicht, Diabetes, HNO-Beschwerden, Depressionen, Tendenz zu Lethargie, Verschleimung, langsame Verdauung

Die aufgelisteten Funktionen sind einige Beispiele, um ein Gefühl für die ayurvedische Konstitutionslehre zu bekommen. Die einzelnen doshas und deren Wirkung beeinflussen sich ständig gegenseitig. Genauso wie das Leben ein stetiger Wandel ist und kein Moment dem nächsten gleicht, ist auch der menschliche Organismus in einer natürlichen Wandlung. Wir reagieren ständig auf unsere Umwelt, auch wenn wir es oftmals nicht bewusst wahrnehmen. In welchem Klima befinden wir uns? Wie wirken sich die Jahres- und Tageszeiten auf uns aus? Was sagt das Alter über unsere Körperfunktionen aus? Wie haben sich unsere Vorfahren angepasst an die Umgebung ernährt? Und wie hat dies unsere Genetik beeinflusst? Wie empfinden wir unsere Familien- und Berufssituation? All dies sind Einflüsse, die in Verbindung mit unserer Persönlichkeit und Genetik über unser Wohlbefinden entscheiden. Der Ayurveda weist uns dabei  auf eine sanfte, aber sehr wirkungsvolle Art hin, Veränderungen im Außen und Selbst zu spüren, so dass wir selbstverantwortlich leichter reagieren können. 

Ayurveda im Westen

Indien ist das Land, in dem Ayurveda seine Wurzeln hat. Diese Heilkunde ist jedoch universell und in jeder Region anwendbar. Dabei ist es von großer Bedeutung, die Prinzipien an seine Umgebung und Herkunft anzupassen, um dem Aspekt der Individualität und der Naturverbundenheit gerecht zu werden. Mir persönlich ist es ein großes Anliegen, Ayurveda so anzuwenden, dass die ursprünglichen Grundwerte beibehalten werden, jedoch dabei den Ort der Anwendung und die Herkunft der Person nicht aus den Augen zu verlieren. Heimische Kräuter, Pflanzen und Lebensmittel, die in unsere natürliche Umgebung eingebettet sind, spielen hier eine wichtige Rolle in der Prävention und Behandlung. 

Moderne Schulmedizin und Ayurveda

Das Ziel der ayurvedischen Heilkunde ist es, bei einem kranken Menschen das verlorene Gleichgewicht wieder herzustellen und es bei einem gesunden Menschen zu erhalten. Ich bin überzeugt, dass der Schlüssel darin liegt, moderne Schulmedizin mit alternativen Medizin-Systemen wie Ayurveda zu kombinieren. Jede Herangehensweise hat seinen Platz, seine Stärken und Schwächen. 

Ich freue mich sehr, den Weg der ayurvedischen Heilkunde zu gehen und dabei, möglichst vielen Menschen eine Begleitung auf ihrem eigenen Lebensweg zu sein.