Winterliches Blaukraut für alle Sinne

von Zoe Valérien
Januar 12, 2020

Neulich war ich wieder mal bei meiner Freundin Marion. Eine außergewöhnliche Frau, die Seiten in mir erweckt, die vorher nicht genug Beachtung bekommen haben. Zu ihr gehe ich regelmäßig zum Tanzen. Sie schafft einen Ort zum Fühlen. Sich in die entferntesten Ecken seines Körpers zu bewegen, sich spüren… Bevor wir mit dem Tanzen anfangen, werfe ich immer einen Blick in ihre Küche, die ein magischer Ort für mich ist. Diese Küche strahlt nur so vor positiver Energie! Es gibt keinen schöneren Ort. Manchmal köchelt etwas Wunderbares vor sich hin, während wir eine Etage darunter gemeinsam tanzen. Letztes Mal durchdrang der Duft von warmem, gewürzten Blaukraut die Luft…. Ein Wintergeruch, der durch die feinen Gewürze Lust macht, dieses Gericht selbst zu erkunden…

Der Rotkohl wird bei uns zwischen September und November geerntet und beglückt uns dann den ganzen Winter über. Ein Gemüse, das im Geschmack etwas feiner und stiller ist, als der Weißkohl und durch seine Farbe jedes Mal auf´s Neue zum Staunen bringt.

Durch die längere Kochzeit, die feinen Gewürze und die Wärme wird der Kohl leichter verdaulich. Seine rotbläuliche Farbe weist auf eine Art von sekundären Pflanzenstoffen hin, sogenannte Anthocyane, die unsere Zellen bei der Regeneration kräftig unterstützen.

Im Ayurveda werden alle möglichen Kohlsorten als etwas schwerer verdaulich beschrieben, weshalb fein gewählte Gewürze hier besonders unterstützend wirken. Auch der Winter schenkt uns viel Appetit und somit mehr Verdauungskraft agni, so dass die Meisten von uns dieses wunderschöne Wintergemüse problemlos genießen können.

Ich wünsche dir viel Freude, Stille und eine liebevolle, farbenfrohe Zubereitung…


1. Schneide das Kraut in feine, längliche Stücke.

Zutaten: 

(für 3-4 Personen als Beilage) 

1 mittelgroßer Rotkohl 

ca. 1/2 l Apfelsaft (naturtrüb) 

3-4 EL Ghee  

2 EL Zucker (Rohrohr)

1/2 Stange Zimt 

1 TL Zimtpulver

1 EL Anis

1cm geriebener Ingwer 

ca. 10 Wacholderbeeren

4 Lorbeerblätter

1 Schuss Zitronensaft

Salz & Pfeffer  

2. Füge Salz & Zucker hinzu und knete das Kraut ca. 5 Minuten durch.

3. Erhitze das Ghee in einer großen Pfanne/Topf, füge erst Zwiebeln, dann Gewürze hinzu.

Zubereitung:

Wegen der tiefen rotbläulichen Farbe empfehle ich eine Schürze beim Kochen! Ansonsten gibt´s eventuell ein Kunstwerk an ungewünschten Stellen…

Schneide den Kohl zuerst in feine, längliche Stückchen. Gib ihn nun in eine große Schüssel und füge Salz, Zucker und ein wenig Wasser hinzu. Knete den Kohl jetzt mindestens 5 Minuten. Lass ihn anschließend ca. 1 Stunde stehen.

Beginne nach ca. 1 Stunde (solange der Kohl einmassiert wartete) mit dem Schneiden der Zwiebeln. Erhitze Ghee in einer großen Pfanne/Topf, füge die Zwiebeln hinzu und und warte bis sie leicht glasig sind. Füge nun die Gewürze hinzu und lass Alles ca. 2 Minuten anbraten (Vorsicht, dass es nicht anbrennt).

Gib nun das Kraut in den Topf und brate Alles ein paar weitere Minuten. Die Hitze sollte etwas höher sein, jedoch muss mit Vorsicht viel umgerührt werden. Lösche nun den Kohl mit naturtrübem Apfelsaft ab und lass Alles darin köcheln. Sobald der Apfelsaft verdampft ist, kannst du weiteren Apfelsaft hinzufügen. Am Ende nur noch mit Salz, Pfeffer und einem Schuss Zitronensaft abschmecken.

Das Blaukraut kann so mehrere Stunden vor sich hin köcheln. Ein schönes Gericht für besinnliche Winter-Wochenendtage….


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