Frischer Kurkuma Tee

von Zoe Valérien
Mai 23, 2020

Kurkuma – ein jahrtausende altes Heilmittel, welches in vielen asiatischen Ländern als „Gewürz des Lebens“ bezeichnet wird. Schon sehr früh fand diese leuchtend gelbe Knolle, die zur Familie der Ingwergewächse gehört, Verwendung und Anerkennung, auch und vor allem in den Texten und der Praxis der ayurvedischen Medizin.

Wie wirkt Kurkuma?

Kurkuma wird eine Reihe an Heilwirkungen nachgesagt, wobei vor allem eine anti-entzündliche Wirkung in Studien immer wieder im Vordergrund steht. Besonders auf Magen, Leber, Galle und Darm besitzt Kurkuma fördernde Auswirkungen, jedoch ebenso auf Gelenke, Haut und unser Gedächtnis.

Dem Kurkuma-Öl als und dem Inhaltsstoff Curcumin der Wurzel werden gesundheitsfördernde und anti-entzündliche Wirkungen nachgesagt, wobei Curcumin noch deutlich effektiver ist.

Bei dem Inhaltsstoff Curcumin handelt es sich um einen nicht wasserlöslichen Stoff, wodurch die Aufnahme in den Darm nur schwer erfolgen kann. Auch unsere Leber baut diesen Stoff rasch wieder ab, weshalb Curcumin nicht lange in der Blutbahn verweilt.

Wie können wir die Aufnahme und Wirkung von Kurkuma verbessern?

Kurkuma mit Pfeffer

Die Bioverträglichkeit von Curcumin lässt sich mit Hilfe einiger wertvoller Tipps erhöhen. Zwei davon möchte ich hier erwähnen.

Pfeffer. Die Zugabe von schwarzem Pfeffer (und dessen Inhaltsstoff Piperin) erhöht die Resorption in unseren systemischen Kreislauf um ein Vielfaches.

Eine auf den Tag verteilte Einnahme. Aufgrund der kurzen Verweildauer im Blut, wird empfohlen, Kurkuma mehrmals täglich zu sich zu nehmen. Dies kann am besten in Form von Tee oder gekochten Speisen (mit Kurkumapulver oder frischem Kurkuma) geschehen. Falls Kurkumin-Kapseln eingenommen werden, sollte auf eine möglichst gute Qualität und passende Dosierung geachtet werden.

Wieviel Kurkuma können wir täglich zu uns nehmen?

Die WHO empfiehlt bei Verdauungsbeschwerden 3g der Wurzel täglich (entspricht 120-200mg Curcumin). Ohne Beschwerden können ebenfalls 1-3g der Wurzel täglich verzehrt werden (Empfehlung der Universität des Maryland Medical Center). Mehr sollte bitte nur auf Absprache mit einem Arzt oder Therapeuten verzehrt werden.

Kurkuma und Ayurveda

Kurkuma, auf Sanskrit Haridra (wörtlich „Hautelixier“) ist in der ayurvedischen Medizin schon lange von großer Bedeutung. Auch ich wurde während meiner Pancakarma-Kur regelmäßig mit Kurkuma eingerieben, um das auf mich abgestimmte Programm und dessen Wirkung zu erhöhen.

In den klassischen Texten wird Kurkuma folgendermaßen beschrieben:

Geschmacksrichtungen (Rasa): bitter, herb und scharf

Wirkung nach der Verdauung (Vipaka): scharf

Energie (Virya): heiß

Eigenschaften (Guna): leicht und trocken.

Doshas: vor allem Kapha und Pitta, aber auch Vata werden ausgeglichen

Gewebe (Dhatu): Nährsaft (Rasa) und Blut (Rakta) werden gereinigt und gekräftigt


Charaka (Autor einer der grundlegenden ayurvedischen Werke) ordnete Kurkuma diese 5 wichtigen Eigenschaften zu:

lekhaniya: abbauend, auskratzend, also Ama ausleitend

samdhaniya: heilungsfördernd

visaghna: entgiftend

varnya: das Aussehen verbessernd

kushthaghna: gegen Hautentzündungen

Kurkuma als Tee

Ich persönlich versuche, Kurkuma oft durchs Kochen in meinen Alltag zu integrieren und falls sich bestimmte entzündliche Beschwerden, wie z.B. Blasen-, Zahnfleischentzündungen oder grippale Infekte anbahnen, greif ich immer wieder zu diesem Rezept. Finde einen Platz in deiner Küche für ein paar frische Kurkuma-Wurzeln, die dir bestimmt Freude bringen, wenn du die innere, knallig-gelbe Struktur vor Augen hast.

Zutaten:

(für 1 Tasse Tee)

300ml Wasser

2 Kurkumawurzeln

4-5 schwarze Pfefferkörner (PS: Mir sind die schwarzen Pfefferkörner ausgegangen, weshalb ich auf dem Foto rot-pinken Pfeffer verwendet habe)

optional: Ahornsirup/Honig (falls Honig verwendet wird, sollte dieser nicht über 40 Grad erhitzt werden, da er sonst wichtige Enzyme verliert)

Zubereitung:

Schneide zuerst die Kurkumawurzel in dünne Scheiben. Ich verwende hier aufgrund der Abfärbung immer ein Brett, welches sowieso schon verfärbt ist. Ansonsten kannst du die Wurzeln auch auf einem Teller schneiden.

Gib die Kurkuma-Scheiben, die Pfefferkörner (als Ganzes oder für eine verstärkte Wirkung etwas zerdrückt) und das Wasser in einen Topf. Lass es bei hoher Stufe aufkochen und dann bei niedrigerer Stufe ein paar Minuten weiterköcheln. Stelle den Tee nach dem Köcheln beiseite und lass ihn 5 Minuten ziehen,um den Geschmack noch etwas zu verstärken.

Lass den Tee durch ein Sieb fließen und genieße diesen Kurkuma Kraft-Tee.




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