Seit Anfang des Jahres wohne ich in einer wunderbaren Haus-WG in einem kleinen Dorf südlich von München. Der Garten wimmelte dieses Jahr nur so von Äpfeln, Birnen und Beeren. Oft bin ich früh morgens noch mit müden Augen und barfuß durchs Gras spaziert, um ein paar Beeren zu genießen oder ein paar Äpfel zu ernten. Eine der schönsten Arten, die Sinne aufzuwecken.
Drei Apfelbäume stehen im Garten und haben dieses Jahr viele Früchte geformt. Einen großen Teil habe ich zu Kompott verarbeitet, einen anderen Teil bei einer Presserei in der Nähe zu einem sehr leckerem naturtrüben Saft machen lassen und ansonsten haben wir immer hier und da einfach so Äpfel genascht.
Das Kompott habe ich dieses Mal nicht püriert. Wenn ich mir morgens ein Porridge mache, esse ich es gerne mit warmen, gewürzten Äpfeln, die noch ein kleines bisschen Biss haben. Indem du dir einen kleinen Vorrat anlegst, musst du dir morgens nur noch das Porridge machen und die Äpfel aufwärmen.
Aus ayurvedischer Sicht tut es unserem Verdauungstrakt besonders gut, warm zu essen. Du kannst es ja mal selbst ausprobieren. Wie verdaust du einen rohen Apfel und wie einen Gekochten? Wenn auch du merkst, dass dir morgens etwas Warmes und Gekochtes wohl bekommt, empfehle ich, im Herbst, Winter und Frühling dabei zu bleiben.
Äpfel und die doshas:
Durch ihre vor allem süße Wirkung sind Äpfel vata und pitta ausgleichend, jedoch leicht kapha erhöhend. Der Herbst ist die Jahreszeit, in der das vata bei uns allen etwas steigt. Davon profitieren diejenigen, denen die vata bezogenen Elemente (Luft und Äther) etwas fehlen, wohingegen alle Anderen darauf achten müssen, ihr vata nicht außer Kontrolle geraten zu lassen. Dadurch käme es vermehrt zu Hauttrockenheit, Obstipation, Blähungen, Nervosität oder Schlafproblemen. Durch den gezielten Einsatz von vata-ausgleichenden Lebensmitteln wie warmen Äpfeln, können wir ein Milieu schaffen, dass solche Problematiken erst gar nicht/weniger wahrscheinlich entstehen lässt.
Zutaten:
Da ich sehr sehr viele Äpfel hatte und an diesem Tag ohne eine große Absicht, diesen Blogeintrag zu machen, kochte, sind diese Angaben ungefähre Mengen:
(für 4 kleine Weckgläser, wobei ein Weckglas ca. einer Portion Äpfel entspricht, die morgens zu einer Portion Porridge passt)
4 Äpfel
Wasser bis die Äpfel im Topf fast bedeckt sind
2 TL Zimt
1/2 TL Kardamom
1/2 TL Vanille
4cm Ingwerscheiben (in feine Scheiben geschnitten)
2 Kurkuma-Knollen (in feine Scheiben geschnitten, mit Schale)
1 EL Rohrohrzucker
Zubereitung:
Schneide zuerst die Äpfel in fingerbreite Stückchen. Ich behalte die Schale immer, da sie wichtige Ballaststoffe für unsere Darmgesundheit enthält. Falls du Probleme hast, einen Apfel mit Schale zu verdauen, empfehle ich, die Schale abzumachen…
Da ich so unglaublich viele Äpfel aus dem Garten verarbeitet habe, habe ich die geschnittenen Äpfel in eine Schüssel mit Wasser und einem Spritzer Zitrone gegeben, damit sie nicht braun werden.
Sobald alle Äpfel geschnitten sind, gibst du sie in einen Topf und bedeckst sie mit Wasser. Nun kannst du schon den Zitronensaft, Zimt, Kardamom, Zucker, Vanille, Kurkuma- und Ingwerscheiben hinzugeben. Das Ganze muss jetzt je nach Menge so lange köcheln, bis die Äpfel gekocht sind, aber noch einen leichten Biss haben.
Jetzt hast du entweder die Möglichkeit, das Kompott gleich zu essen oder in Weckgläser zu füllen. Achte dabei darauf, dass die Gläser keimfrei sind (vorher mit kochendem Wasser abspülen).
Die Gläser sollten so gefüllt sein, dass die Äpfel komplett mit Flüssigkeit bedeckt sind. So sollte das Kompott eine gute Zeit haltbar sein. Ob sich ein Vakuum gebildet hat, wirst du beim Öffnen eines Glases merken, indem man das Gummi vom Weckglas zu sich ziehen muss, um den Deckel heben zu können. Wenn es ganz leicht von selbst abgeht, hat sich kein Vakuum gebildet und das Kompott konnte sehr wahrscheinlich gären.
Ich habe mir Kompott in kleine Gläser gefüllt, so dass ich immer morgens zu meinem Porridge ein Glas Apfelkompott verwenden kann. Lange haben die Gläser dann doch nicht gehalten, weil die Äpfel dieses Jahr so besonders fein waren;)
Viel Freude beim schnibbeln, kochen und genießen!